GRUPPE SYSTEMISCH – GRUPPENDYNAMISCH 2/2
18/12/23 20:36
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Die vergesellschaftende Funktionsweise von Gruppen, die Gruppendynamik Kurt Lewins, wird von formaleren, „rationaleren“ Organisationen überformt, geht darin aber nie ganz verloren. Alle Menschen richten sich in ihren Entscheidungen, ihrem Verhalten weiterhin auch nach Gruppen. Deshalb versteht ein Beobachter Organisationen nur teilweise, der dort nach Gruppen als abgegrenztem Phänomenbereich sucht (im Sinne von Cliquen, Seilschaften, Freundschaften…). Er braucht aus Lewins Sicht nur nach der Funktionsweise der Gruppe in Teams, Boards, Steuergruppen, Projektgruppen, Referaten, Abteilungen, LinkedIn-Seilschaften etc. zu suchen und wird jedes Mal fündig.
Diese Gruppendynamik hält Kühl wie viele Systemiker für organisationsfremd und vernachlässigbar. Er glaubt, ein Mensch wird Mitglied einer Organisation per Vertrag und Leistungsversprechen, ohne sich in Gruppendynamik bewähren zu müssen. Das ist vielleicht ansatzweise bei Uniprofessoren so (wobei die wohl zumindest ein Kollegium haben). Überall sonst betritt ein neues Mitglied auch mindestens ein alltagssprachlich Gruppe genanntes Interaktionssystem in der Organisation. Ich halte (Inter-)Gruppendynamik für den Humus der Organisation, vielleicht anrüchig, störend aber auch nährend, tragend. Eine wenig rationale, stark emotionale Beziehungsbasis, auf die sich rationalere, formalere Formen der Vergesellschaftung stützen und von der sie sich (zum Glück) kritisch abheben. Ohne Gruppendynamik kein Einfluss auf gemeinsame „Werte“, keine „Kultur-Entwicklung“. Mit Gruppendynamik keine konfliktfreien, rein „rationalen“ Organisationsabläufe. Keine Organisationsform ist so rational, lean oder agil durchgestylt, dass nicht bei irgendwem doch mal unordentlich Gefühle aufkommen, wenn persönliche Interessen im Spiel sind. Hier ist Hashtag#Pogofähigkeit (danke für das schöne Wort Gitta Peyn) und ein bewusster Umgang mit Autorität gefragt. Dazu ein andermal mehr.
Wer sich wie ich für Systemtheorie interessiert, tut gut daran, mit dem alten, zugegeben nicht besonders trennscharfen Gruppenbegriff Lewinscher Prägung nicht auch die Gruppendynamik über Bord gehen zu lassen. Zum Glück gibt es Systemiker:innen, wie Fritz B. Simon und Rudi Wimmer, die sich um diesen Unterbau der Gesellschaft und ihrer Organisationen kümmern. Wir bei der DGGO - Deutsche Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsdynamik e.V. tun das übrigens schon immer und mit Anspruch. Schauen Sie doch mal bei uns in Gallien vorbei. ;-)
Die vergesellschaftende Funktionsweise von Gruppen, die Gruppendynamik Kurt Lewins, wird von formaleren, „rationaleren“ Organisationen überformt, geht darin aber nie ganz verloren. Alle Menschen richten sich in ihren Entscheidungen, ihrem Verhalten weiterhin auch nach Gruppen. Deshalb versteht ein Beobachter Organisationen nur teilweise, der dort nach Gruppen als abgegrenztem Phänomenbereich sucht (im Sinne von Cliquen, Seilschaften, Freundschaften…). Er braucht aus Lewins Sicht nur nach der Funktionsweise der Gruppe in Teams, Boards, Steuergruppen, Projektgruppen, Referaten, Abteilungen, LinkedIn-Seilschaften etc. zu suchen und wird jedes Mal fündig.
Diese Gruppendynamik hält Kühl wie viele Systemiker für organisationsfremd und vernachlässigbar. Er glaubt, ein Mensch wird Mitglied einer Organisation per Vertrag und Leistungsversprechen, ohne sich in Gruppendynamik bewähren zu müssen. Das ist vielleicht ansatzweise bei Uniprofessoren so (wobei die wohl zumindest ein Kollegium haben). Überall sonst betritt ein neues Mitglied auch mindestens ein alltagssprachlich Gruppe genanntes Interaktionssystem in der Organisation. Ich halte (Inter-)Gruppendynamik für den Humus der Organisation, vielleicht anrüchig, störend aber auch nährend, tragend. Eine wenig rationale, stark emotionale Beziehungsbasis, auf die sich rationalere, formalere Formen der Vergesellschaftung stützen und von der sie sich (zum Glück) kritisch abheben. Ohne Gruppendynamik kein Einfluss auf gemeinsame „Werte“, keine „Kultur-Entwicklung“. Mit Gruppendynamik keine konfliktfreien, rein „rationalen“ Organisationsabläufe. Keine Organisationsform ist so rational, lean oder agil durchgestylt, dass nicht bei irgendwem doch mal unordentlich Gefühle aufkommen, wenn persönliche Interessen im Spiel sind. Hier ist Hashtag#Pogofähigkeit (danke für das schöne Wort Gitta Peyn) und ein bewusster Umgang mit Autorität gefragt. Dazu ein andermal mehr.
Wer sich wie ich für Systemtheorie interessiert, tut gut daran, mit dem alten, zugegeben nicht besonders trennscharfen Gruppenbegriff Lewinscher Prägung nicht auch die Gruppendynamik über Bord gehen zu lassen. Zum Glück gibt es Systemiker:innen, wie Fritz B. Simon und Rudi Wimmer, die sich um diesen Unterbau der Gesellschaft und ihrer Organisationen kümmern. Wir bei der DGGO - Deutsche Gesellschaft für Gruppendynamik und Organisationsdynamik e.V. tun das übrigens schon immer und mit Anspruch. Schauen Sie doch mal bei uns in Gallien vorbei. ;-)
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