WHO´S AFRAID OF GENDER?
05/07/25 11:21
Beitrag auf LinkedInAls Judith Butler 2024 ihr jüngstes Buch publizierte, konnte sie nicht ahnen, wie entsetzlich aktuell es schon bald sein würde. Wir lasen 1990 im Studium „Gender trouble. Feminism and the Subversion of Identity“ voller Neugier und dachten, Butler initiiert einen neuen Wissenschaftszweig. Das tat sie wirklich. Und sie schenkte der patriarchalen Welt einen 1A-Aufreger, der sie selbst inzwischen wahrscheinlich in die Verzweiflung treibt, so wild missverstanden und propagandistisch genutzt wird der Begriff „Gender“ inzwischen.
Dagegen hilft nur lesen. Gern das Original. Ich bin mit „Who´s afraid of gender“ noch nicht ganz durch. Aber es gibt eine Brücke und ein ausgezeichnetes Lockmittel zur Lektüre: Tatjana Schönwälder-Kuntzes ausführliche Rezension, die ich hier sehr empfehle. Tatjana hat Judith Butler schon verstanden, als die sich noch nicht so viel Mühe gab, verständlich zu schreiben. „Who´s afraid of gender“ ist tatsächlich leichter nachvollziehbar als frühere Werke Butlers. Wer es noch leichter haben möchte, kann sich mit der Rezension Appetit holen.
Also: erstmal selbst lesen. Verstehen. Dann über Gender mitquatschen. Alles andere wird Butler und dem Thema Identitätskritik nicht gerecht.
Hier gibt´s den Download:
Vom Emanzipationssymbol zum weltweit gefährdenden Phantasma: Judith Butler über die erschreckende Funktionalisierung des Gender-Begriffs im Namen eines anti-liberalen backlash | Ethik und Gesellschaft
https://ethik-und-gesellschaft.de/ojs/index.php/eug/article/view/3130Tags: Feminismus